Pranayama
Pranayama (Sanskrit, m., प्राणायाम, prāṇāyāma) ist das vierte Glied des Raja Yoga (bzw. Ashtanga Yoga oder Kriya Yoga) nach den Yoga-Sutras von Patanjali und bezeichnet die Zusammenführung von Körper und Geist durch Atemübungen. Die weiteren sieben Glieder des Raja Yoga sind Yama, Niyama, Asana, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi.
„Prana“ ist eine Bezeichnung für die Lebensenergie (vergleiche auch Qi); „Ayama“ kann mit „kontrollieren“ oder auch mit „erweitern“ übersetzt werden. Der Begriff „Pranayama“ bezeichnet also die bewusste Regulierung und Vertiefung der Atmung durch Achtsamkeit und beständiges Üben. Da die Atmung Träger der Lebensenergie ist, kann man Prana auch mit „Atem“ übersetzen – im ursprünglichen Gebrauch hat der Begriff jedoch ein größeres Bedeutungsspektrum. Eine fortdauernde Konzentration auf die Vorgänge der Atmung und bewusst ausgeführte Atemtechniken können die Prozesse des Bewusstseins beeinflussen. Ähnliche Effekte werden auch bei zahlreichen Meditations- und Entspannungstechniken beobachtet.
Pranayama-Übungen
- Anuloma Viloma Pranayama – „Wechselatmung“, auch unter dem Namen Nadi Shodhana („Nadi-Reinigung“) bekannt.
- Bhastrika Pranayama – „Blasebalgatmung“, im Kundalini-Yoga auch Agni Prasana („Feueratmung“) genannt.
- Bhramari Pranayama – „Summen der Bienen“ – Beim Ausatmen wird gesummt.
- Kapalabhati Pranayama – „leuchtender Schädel“, eine Reinigungstechnik (Shatkriya).
- Sama Vritti Pranayama – „Gleichmäßige Atmung“ – alle Anteile der Atmung (Einatmung, Ausatmung und Atemanhaltung werden gleich lang gehalten).
- Shitali Pranayama – „Abkühlende Atmung“ – durch den Mund ausgeführte Technik, bei dem die Zunge zusammengerollt wird.
- Shitkari Pranayama – „Abkühlende Atmung“ – durch den Mund ausgeführte Technik, für Menschen, die die Zunge nicht zusammenrollen können.
- Surya Bhedana Pranayama & Chandra Bhedana Pranayama – Einseitige Ein- und Ausatmung, rechts begonnen wird es mit der Sonne (Surya) identifiziert und links begonnen mit dem Mond (Chandra).
- Ujjayi Pranayama – auch „Engeatmung“ oder „Ozeanisches Atmen“ genannt.