Patanjalis Yoga Sutra

1.Kapitel: SAMADHI PADA

Im zweiten Vers gibt Patañjali die Definition bzw. das Ziel des Yoga an: „योग: चित्त-वृत्ति निरोध – yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ – Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen.“ – Patañjali Yoga Sutra, I.2, in der Übersetzung von Bettina Bäumer [1] Danach erfolgt eine Beschreibung des menschlichen Geistes (citta) mit Methoden, diesen mittels Meditation und Konzentration zu beruhigen. Der Nennung der neun Hindernisse (antaraya), wie Krankheit oder Faulheit, folgt eine Beschreibung der verschiedenen Arten von Samadhi.

Im ersten Kapitel erläutert Patanjali die unterschiedlichen Stufen des Bewusstseins und die Arten von Samadhi, die es gibt. Mit Samadhi ist ein Geisteszustand gemeint, der über das normale Bewusstsein hinausgeht und als überbewusster Zustand bezeichnet werden kann. Er erklärt, wie der Geist funktioniert und was er ist. Deswegen wird das erste Kapitel auch gerne als die "Theorie des Geistes" bezeichnet. Patanjali beantwortet zunächst, was Yoga ist, dann beschreibt er die Gedanken, die sich im Geist bewegen und wie man diese beherrschen kann. Schließlich erklärt er die Samadhi-Stufen, die Stufen des Überbewussten: Savitarka, Nirvitarka, Savicara, Nirvicara, Sananda und Sasmita, die Formen des Samprajnata Samadhi und des Asamprajnata Samdhi sind. Er zählt auch die Hindernisse auf, die es auf dem Weg gibt, und gibt Hinweise, wie man diese überwinden kann. Er beschreibt den Zustand des Samadhi und was er zu bedeuten hat.

Samadhi Pada

समाधिपाद

Samādhi-Pāda

 

अथ योगानुशासनम् ॥१॥

atha yoga-anuśāsanam ||1||
Jetzt Yoga - eine Einführung in die Erfahrung. ||1||

 

योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः ॥२॥

yogaś-citta-vṛtti-nirodhaḥ ||2||
Im Zustand des Yoga sind alle Trübungen (Vritti), die im Wandelbaren des Menschen (Chitta) bestehen können, aufgelöst. ||2||

 

तदा द्रष्टुः स्वरूपेऽवस्थानम् ॥३॥

tadā draṣṭuḥ svarūpe-'vasthānam ||3||
Dann ruht das wahre Selbst (Drashtu) in der Erkenntnis seiner eigenen Natur. ||3||

 

वृत्ति सारूप्यमितरत्र ॥४॥

vṛtti sārūpyam-itaratra ||4||
Ansonsten verzerren die Trübungen (Vritti) seine Wahrnehmung. ||4||

 

वृत्तयः पञ्चतय्यः क्लिष्टाक्लिष्टाः ॥५॥

vṛttayaḥ pañcatayyaḥ kliṣṭākliṣṭāḥ ||5||
Es gibt fünferlei von diesen Trübungen (Vritti), manche sind leidvoll, andere angenehm. ||5||

 

प्रमाण विपर्यय विकल्प निद्रा स्मृतयः ॥६॥

pramāṇa viparyaya vikalpa nidrā smṛtayaḥ ||6||
Gegenständliche Wahrnehmung (Pramana), Fantasie (Viparyaya), mentale Konstruktion (Vikalpa), Dösen (Nidra) und Erinnerung (Smriti). ||6||

 

प्रत्यक्षानुमानागमाः प्रमाणानि ॥७॥

pratyakṣa-anumāna-āgamāḥ pramāṇāni ||7||
Gegenständliche Wahrnehmung (Pramana) basiert auf dem was vor den Sinnen erscheint (Pratyaksha), was aus dem Intellekt entsteht (Anumana) und auf der Überlieferung (Agama). ||7||

 

विपर्ययो मिथ्याज्ञानमतद्रूप प्रतिष्ठम् ॥८॥

viparyayo mithyā-jñānam-atadrūpa pratiṣṭham ||8||
Fantasie (Viparyaya) basiert auf falschem Wissen (mithya jnana), das auf einer falschen Vorstellung (atadrupa) beruht (pratishtham). ||8||

 

शब्दज्ञानानुपाती वस्तुशून्यो विकल्पः ॥९॥

śabda-jñāna-anupātī vastu-śūnyo vikalpaḥ ||9||
Mentale Konstruktion (Vikalpa) basiert (anupati) auf Wort-Wissen (Shabda Jnana), ohne Bezug (shunya) zu einem realen Objekt (Vastu). ||9||

 

अभावप्रत्ययालम्बना तमोवृत्तिर्निद्र ॥१०॥

abhāva-pratyaya-ālambanā tamo-vṛttir-nidra ||10||
Dösen (Nidra) ist die Abwesenheit (abhava) aller Eindrücke (Pratyaya), basierend (alambana) auf einer trägen Trübung (tamo vritti). ||10||

 

अनुभूतविषयासंप्रमोषः स्मृतिः ॥११॥

anu-bhūta-viṣaya-asaṁpramoṣaḥ smṛtiḥ ||11||
Erinnerung (Smriti) entsteht aus der Vergangenheit (anubhuta), wenn die Erfahrung (vishaya) noch nicht verblasst ist (asampramosha). ||11||

 

अभ्यासवैराग्याभ्यां तन्निरोधः ॥१२॥

abhyāsa-vairāgya-ābhyāṁ tan-nirodhaḥ ||12||
In der Balance aus Beharrlichkeit (Abhyasa) und Gelassenheit (Vairagya) wird der Zustand des Yoga erreicht. ||12||

 

तत्र स्थितौ यत्नोऽभ्यासः ॥१३॥

tatra sthitau yatno-'bhyāsaḥ ||13||
Beharrlichkeit bedeutet, standhaft bei seiner Praxis zu bleiben. ||13||

 

स तु दीर्घकाल नैरन्तर्य सत्कारादरासेवितो दृढभूमिः ॥१४॥

sa tu dīrghakāla nairantarya satkāra-ādara-āsevito dṛḍhabhūmiḥ ||14||
Ohne Zweifel stellt sich Erfolg ein, wenn eine gut fundierte Praxis über lange Zeit, ohne Unterbrechung, mit Ernsthaftigkeit und Bedacht geübt wird. ||14||

 

दृष्टानुश्रविकविषयवितृष्णस्य वशीकारसंज्णा वैराग्यम् ॥१५॥

dṛṣṭa-anuśravika-viṣaya-vitṛṣṇasya vaśīkāra-saṁjṇā vairāgyam ||15||
Gelassenheit ist das Resultat eines Gleichgewichts im Bewusstsein, wenn das Verlangen nach allen Dingen, die man sieht oder von denen man gehört hat, erloschen ist. ||15||

 

तत्परं पुरुषख्यातेः गुणवैतृष्ण्यम् ॥१६॥

tatparaṁ puruṣa-khyāteḥ guṇa-vaitṛṣṇyam ||16||
Die höchste Stufe der Gelassenheit entsteht aus der Erfahrung des wahren Selbst, dann verlieren selbst die Grundeigenschaften der Natur ihre Macht. || 16||

 

वितर्कविचारानन्दास्मितारुपानुगमात्संप्रज्ञातः ॥१७॥

vitarka-vicāra-ānanda-asmitā-rupa-anugamāt-saṁprajñātaḥ ||17||
Diese vollkommene Erkenntnis entsteht schrittweise aus Ahnung, Erfahrung, Freude und schließlich Einheitswahrnehmung. ||17||

 

विरामप्रत्ययाभ्यासपूर्वः संस्कारशेषोऽन्यः ॥१८॥

virāma-pratyaya-abhyāsa-pūrvaḥ saṁskāra-śeṣo-'nyaḥ ||18||
Wenn jegliche Wahrnehmung erlischt und nur unmanifeste Prägungen verbleiben, entsteht der andere Zustand der Erkenntnis. Dieser basiert auf beharrlicher Praxis. ||18||

 

भवप्रत्ययो विदेहप्रकृतिलयानम् ॥१९॥

bhava-pratyayo videha-prakṛti-layānam ||19||
Zur wahren Erkenntnis kommen manche von Geburt aus, andere durch einen begnadeten Körper, wieder andere durch Naturverbundenheit. ||19||

 

श्रद्धावीर्यस्मृति समाधिप्रज्ञापूर्वक इतरेषाम् ॥२०॥

śraddhā-vīrya-smṛti samādhi-prajñā-pūrvaka itareṣām ||20||
Für wieder andere geht Glaube (Shraddha), Wille (Virya), Erinnerung (Smriti), objektive Betrachtung (Samadhi) und Weisheit (Prajna) voraus. ||20||

 

तीव्रसंवेगानामासन्नः ॥२१॥

tīvra-saṁvegānām-āsannaḥ ||21||
Durch intensive Praxis kommt dann das Ziel nahe. ||21||

 

मृदुमध्याधिमात्रत्वात्ततोऽपि विशेषः ॥२२॥

mṛdu-madhya-adhimātratvāt-tato'pi viśeṣaḥ ||22||
Mild, maßvoll oder mächtig kann diese Praxis sein. ||22||

 

ईश्वरप्रणिधानाद्वा ॥२३॥

īśvara-praṇidhānād-vā ||23||
Auch durch Hingabe an ein ideal gedachtes Wesen (Ishvara) kann das Ziel erreicht werden. ||23||

 

क्लेश कर्म विपाकाशयैःपरामृष्टः पुरुषविशेष ईश्वरः ॥२४॥

kleśa karma vipāka-āśayaiḥ-aparāmṛṣṭaḥ puruṣa-viśeṣa īśvaraḥ ||24||
Ishvara ist ein besonderes Wesen, das unberührt ist von den Hindernissen des spirituellen Aspiranten (Klesha), den bedingten Handlungen und Folgen (Karma) oder Erinnerungen und Wünschen. ||24||

 

तत्र निरतिशयं सर्वज्ञबीजम् ॥२५॥

tatra niratiśayaṁ sarvajña-bījam ||25||
Ishvara ist unübertroffen und der Ursprung von allem Wissen. ||25||

 

स एष पूर्वेषामपिगुरुः कालेनानवच्छेदात् ॥२६॥

sa eṣa pūrveṣām-api-guruḥ kālena-anavacchedāt ||26||
Ishvara ist Jener und Dieser, sogar der Lehrer der Ersten, er ist unberührt von der Zeit. ||26||

 

तस्य वाचकः प्रणवः ॥२७॥

tasya vācakaḥ praṇavaḥ ||27||
OM ist ein Symbol für Ishvara. ||27||

 

तज्जपः तदर्थभावनम् ॥२८॥

taj-japaḥ tad-artha-bhāvanam ||28||
Wiederholung (Japa) von OM mit diesem Sinn führt zur spirituellen Ausrichtung (Bhavana). ||28||

 

ततः प्रत्यक्चेतनाधिगमोऽप्यन्तरायाभवश्च ॥२९॥

tataḥ pratyak-cetana-adhigamo-'py-antarāya-abhavaś-ca ||29||
Durch diese Praxis offenbart sich das unveränderliche Selbst und alle Hindernisse (Antaraya) lösen sich auf. ||29||

 

व्याधि स्त्यान संशय प्रमादालस्याविरति भ्रान्तिदर्शनालब्धभूमिकत्वानवस्थितत्वानि चित्तविक्षेपाः ते अन्तरायाः ॥३०॥

vyādhi styāna saṁśaya pramāda-ālasya-avirati bhrāntidarśana-alabdha-bhūmikatva-anavasthitatvāni citta-vikṣepāḥ te antarāyāḥ ||30||
Diese Hindernisse (Antaraya) sind: körperliche Einschränkung (Vyadhi), Stumpfsinn (Styana), Zweifel (Samshaya), Arroganz (Pramada), Faulheit (Alasya), Abgelenktheit (Avirati), Fanatismus (Bhrantidarshana), fehlende Zielstrebigkeit (Alabdabhumikatva), Unbeständigkeit (Anavastitatvani). Sie trüben (Vikshepa) das wandelbare Wesen des Menschen (Chitta). ||30||

 

दुःखदौर्मनस्याङ्गमेजयत्वश्वासप्रश्वासाः विक्षेप सहभुवः ॥३१॥

duḥkha-daurmanasya-aṅgamejayatva-śvāsapraśvāsāḥ vikṣepa sahabhuvaḥ ||31||
Leid, Depression, Nervosität, unruhige Atmung, sind Symptome dieser Trübung. ||31||

 

तत्प्रतिषेधार्थमेकतत्त्वाभ्यासः ॥३२॥

tat-pratiṣedha-artham-eka-tattva-abhyāsaḥ ||32||
Mit dem Zweck diese zu vermindern, reicht die Praxis (abhyasa) einer einzigen Wahrheit. ||32||

 

मैत्री करुणा मुदितोपेक्षाणांसुखदुःख पुण्यापुण्यविषयाणां भावनातः चित्तप्रसादनम् ॥३३॥

maitrī karuṇā mudito-pekṣāṇāṁ-sukha-duḥkha puṇya-apuṇya-viṣayāṇāṁ bhāvanātaḥ citta-prasādanam ||33||
Das wandelbare Wesen des Menschen (Chitta) wird harmonisiert (Prasadana) durch die Kultivierung von Empathie (Maitri), Hilfsbereitschaft (Karuna), positive Bestätigung (Mudita) und Fehlerfreundlichkeit (Upeksha) in Situationen von Glück (Sukha), Leid (Duhka), Erfolg (Punya) oder Misserfolg (Apunya). ||33||

 

प्रच्छर्दनविधारणाभ्यां वा प्राणस्य ॥३४॥

pracchardana-vidhāraṇa-ābhyāṁ vā prāṇasya ||34||
Das Ziel kann auch durch Atemübungen mit Ausatmen und Anhalten erreicht werden. ||34||

 

विषयवती वा प्रवृत्तिरुत्पन्ना मनसः स्थिति निबन्धिनी ॥३५॥

viṣayavatī vā pravṛtti-rutpannā manasaḥ sthiti nibandhinī ||35||
- Oder durch Kontemplation über Objekte und Eindrücke, was eine Stabilität und Bündelung des Geistes bewirkt. ||35||

 

विशोका वा ज्योतिष्मती ॥३६॥

viśokā vā jyotiṣmatī ||36||
- Oder durch Kontemplation auf das innere Licht, das frei von Leiden ist. ||36||

 

वीतराग विषयम् वा चित्तम् ॥३७॥

vītarāga viṣayam vā cittam ||37||
- Oder wenn das Wandelbare des Menschen (Chitta) nicht mehr die Gier zum Objekt hat. ||37||

 

स्वप्ननिद्रा ज्ञानालम्बनम् वा ॥३८॥

svapna-nidrā jñāna-ālambanam vā ||38||
- Oder durch Wissen, das aus einem Traum im Schlaf entsteht. ||38||

 

यथाभिमतध्यानाद्वा ॥३९॥

yathā-abhimata-dhyānād-vā ||39||
- Oder durch Versenkung (Dhyana) auf Liebe. ||39||

 

परमाणु परममहत्त्वान्तोऽस्य वशीकारः ॥४०॥

paramāṇu parama-mahattva-anto-'sya vaśīkāraḥ ||40||
Die Meisterschaft eines Menschen, der dieses Ziel erreicht hat, umfasst alles vom kleinsten Atom bis zum großen Universum. ||40||

 

क्षीणवृत्तेरभिजातस्येव मणेर्ग्रहीतृग्रहणग्राह्येषु तत्स्थतदञ्जनता समापत्तिः ॥४१॥

kṣīṇa-vṛtter-abhijātasy-eva maṇer-grahītṛ-grahaṇa-grāhyeṣu tatstha-tadañjanatā samāpattiḥ ||41||
Sind die Vorurteile (Vritti) minimiert, ist das wandelbare Wesen des Menschen (Chitta) klar wie ein Diamant. Dann ist das Wahrnehmende, die Wahrnehmung, das Wahrgenommene miteinander verschmolzen. - Eines steht auf dem anderen, eines färbt das andere. Dies ist die Erleuchtung (Samapatti). ||41||

 

तत्र शब्दार्थज्ञानविकल्पैः संकीर्णा सवितर्का समापत्तिः ॥४२॥

tatra śabdārtha-jñāna-vikalpaiḥ saṁkīrṇā savitarkā samāpattiḥ ||42||
Dieser Zustand mit beigemengtem Wort- und Objekt-Wissen oder Imagination ist Savitarka-Samapatti. ||42||

 

स्मृतिपरिशुद्धौ स्वरूपशून्येवार्थमात्रनिर्भासा निर्वितर्का ॥४३॥

smṛti-pariśuddhau svarūpa-śūnyeva-arthamātra-nirbhāsā nirvitarkā ||43||
Wenn alle Vorprägung (Smriti) gereinigt, die eigene Natur klar ist, dann leuchtet nur das betrachtete Objekt selbst. Dies ist Nirvitarka-Samapatti. ||43||

 

एतयैव सविचारा निर्विचारा च सूक्ष्मविषय व्याख्याता ॥४४॥

etayaiva savicārā nirvicārā ca sūkṣma-viṣaya vyākhyātā ||44||
Handelt es sich bei dem betrachteten Objekt um etwas subtiles, so heißen diese beiden beschriebenen Zustände Savichara- und Nirvichara-Samapatti. ||44||

 

सूक्ष्मविषयत्वम्चालिण्ग पर्यवसानम् ॥४५॥

sūkṣma-viṣayatvam-ca-aliṇga paryavasānam ||45||
Ein Objekt kann bis zum Undefinierbaren subtil sein. ||46||

 

ता एव सबीजस्समाधिः ॥४६॥

tā eva sabījas-samādhiḥ ||46||
All diese Bewusstseinszustände heißen Sabija-Samadhi. ||46||

 

निर्विचारवैशारद्येऽध्यात्मप्रसादः ॥४७॥

nirvicāra-vaiśāradye-'dhyātma-prasādaḥ ||47||
Wenn Nirvichara-Samapatti, der Klarste der vier genannten Zustände, regelmäßig erfahren wird, dann steht die Erfahrung des Absoluten in Klarheit direkt vor einem. ||47||

 

ऋतंभरा तत्र प्रज्ञा ॥४८॥

ṛtaṁbharā tatra prajñā ||48||
- Dann wird das Bewusstsein von Wahrheit erfüllt. ||48||

 

श्रुतानुमानप्रज्ञाभ्यामन्यविषया विशेषार्थत्वात् ॥४९॥

śruta-anumāna-prajñā-abhyām-anya-viṣayā viśeṣa-arthatvāt ||49||
Das Bewusstsein ist von einer besonderen Beziehung zum Objekt geprägt. Diese geht über gehörtes und gefolgertes Wissen hinaus. ||49||

 

तज्जस्संस्कारोऽन्यसंस्कार प्रतिबन्धी ॥५०॥

tajjas-saṁskāro-'nya-saṁskāra pratibandhī ||50||
Aus dieser Erfahrung entsteht eine Prägung (Samskara), die andere Prägungen (Samskara) ersetzt. ||50||

 

तस्यापि निरोधे सर्वनिरोधान्निर्बीजः समाधिः ॥५१॥

tasyāpi nirodhe sarva-nirodhān-nirbījaḥ samādhiḥ ||51||
Wenn sogar diese Prägungen zur Ruhe gekommen sind, wenn alles zur Ruhe gekommen ist, dann ist Nirbiija-Samadhi erreicht. ||51||

 

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